Das Bräunglöcklein

"In St. Stephans Turm wird morgens und abends daß brunglöglin geleutet, und kumbt daher: die Kranckheit, brun (Bräune) genannt, hatte sehr umgefressen und wie ein pest öde häusser gemacht, dahero ein jungfraw verlobt, so dise Kranckheit solte abnemen, wolte sie in S. Stephansthurm ein silbernes glögglin machen lassen mit der ewigen Stiftung, solches 2 mal im tag leuten zu lassen zur dankbahrlichen gedächtnus. Von stund hatte die brun aufgehört zu wütten und die jungfraw ihres versprechen vollzogen."

Quelle: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, herausgegeben von Gustav Gugitz, Wien 1952, Nr. 59, S. 78
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Anja Christina Hautzinger, April 2005.