DIE TIRKN IN ORAWITZA

Die Tirkn sein doch in Orawitz einbrochn, und alli Orawitzer sind gelaufn, weil sie 's umbracht habn. Und damals schon habn sie die Goldwäscherei wolln aufmachn. Wo jetzat des Holzmagazin is, war's große Kalichloch, und den Klaanen Teich haben's baut und in Großn Teich, daß sie Wasser habn, es Gold waschn. Drum sein die Moldowaer da her, dee For-wizaner san des, Goldwaschn, des hat Bochhaus ghaaßn. Und dortn, wo's jetzige alte Holzmagazin is, in Fuhrwesn, dort war a großes Kalichloch... Und der Tirk war schon zu sehgn. Die Orawitzer Leit san alli iba die Klaani Tilfa, iba die Prisaca nach Werschetz und vun durt nach Hatzfeld, durt war die Armee, die starke, wissen's? Durt warn sie siebn Jahr die Orawitzer! Des kennen's aach aufnehmen! Sieben Jahr warn unsere Urahnen geflüchtet.

Und a Weib hat sich vaspätet mit an klaanan Kind und is gloffen, und da Tirk, da Vorfiehrer am Pferd, mit an krumpn Sabl, dem Weib nach. Und dee is ja gloffn und gloffn, un dee habn gwunkn: „Komm, komm, er bringt dich um!" Ja, wie soll sie? Der fangt sie! Is sie fort um des Loch gloffn, wissen's, fort um des Loch gloffn, daß er halt nachreit. Und des Pferd is af aamol abgstirtzt, und is er ins Kalichloch neingfalln. Und dann is sie nauf zu ihre Leite und sein nach Werschetz, weil es is nit weit iba die Prisaca nach Werschetz und vun Werschetz nach Hatzfeld. Des kennen's aufnehmen, des is wahr!

(Erzählt von Emmy Eckl aus Orawitza, aufgezeichnet von Tibor Lichtfuß, Innsbruck)

Quelle: Banater Volksgut, Erster Band, Märchen, Sagen und Schwänke, Herausgegeben von Walther Konschitzky und Hugo Hausl, Bukarest 1979, Seite 110