ALS ICH HEIDUCKE WAR

Die Bojaren pflegte ich zutiefst zu beunruhigen - damals, als ich Heiducke war. Als der Mond hoch am Himmel stand, bewarf ich ihre Häuser mit Steinen, so daß die Herren meiner "Ankunft" mit Bangen harrten. Bei einem von ihnen, er hieß Nicolae Badoi, habe ich so viele Zwanziger gefunden, daß ich sie nicht alle wegschleppen konnte. In Carbunesti sah sich einer veranlaßt, mir sechzigtausend Zwanziger, zwei Gewehre und eine Pistole auszuliefern.

In Tîrgu-Jiu suchte ich einen namens Barbuceanu auf, ich fand ihn auf dem Pferdemarkt und sagte ihm:

- Nach Ihnen habe ich mich gesehnt, Herr Barbuceanu.

- Ja, was wünschst Du von mir?

- Sie sollen mir etliches borgen.

- Geht es um viel Geld?

- Nur um so viel, wie ich schleppen kann.


Quelle: Rumänische Sagen und Sagen aus Rumänien, Herausgegeben und übersetzt von Felix Karlinger und Emanuel Turczynski, Berlin 1982, Seite 120