DER PRIKULITSCH IN GIESSHÜBEL

In Giesshübel war einmal ein sehr liederlicher Bursche, welcher sich immer mit den Mägden herumtrieb. Einstmals, als er nach Hause kam, überschlug er sich und wurde zu einem weißen Hunde mit grauen Flecken. Dieser Hund hielt sich am Tage immer im Stalle auf, nachts zwölf Uhr ging er auf die Gasse und biß sich mit den übrigen Hunden. Als der Hund wieder einmal in der Nacht nach Hause kam, stach ihn seine Mutter mit einem Pfriem in die Seite und der Hund überschlug sich dreimal über den Kopf und wurde wieder ein Mensch.


Quelle: Siebenbürgische Sagen, Herausgegeben von Friedrich Müller 1857, 1885; Neue erweiterte Ausgabe von Misch Orend, Göttingen, 1972, Nr. LXXX., S. 78