I. a, Drachenkampf.

In dem Gedicht: Dietrichs Drachenkampf streitet Dietrich zum erstenmal zur Rettung von Jungfrauen mit Drachen, Riefen und Heiden und wird von Hildebrand im Walde getrennt, Der Riese Wicgram nimmt ihn gefangen. Indeß nun Hildebrand die Berner zu Hülfe ruft, überwindet er den Riesen, worauf sie alle zur Königin Virginal fahren und das Ganze mit Turnieren und anderen Spielen sich beschließt. Eine verwirrte und fast ungenießbare Verarbeitung dieser Sage gab Kaspar von der Rön. In Dietrichs und seiner Gesellen Kämpfe sehen wir ihn zum erstenmal mit seinem Meister Hildebrand auf die Fahrt reiten. Er muß sich, von Hildebrand getrennt, allein mit Drachen und Riesen herumhauen und kämpft dann gegen Heiden in Gemeinschaft eines von ihm befreieten Herzogs Reinfrid, den er seinem Vater wieser zuführt. Zuletzt heirathet er eine Jungfrau, bei welcher Hochzeit der alte Hildebrand allerlei ungeschlachte Witze macht. In diesem Gedicht ist nur Einzelnes zu loben. Die Namen der drei Jungfrauen, Rosilia, Potrüne u. s f. sind fremd. Es kommen auch Slavische Namen und im Feldgeschrei selbst Slavische Worte vor, so daß hier eine Verwirrung ursprünglich nicht zusammengehöriger Sagen offenbar ist. (Abgedruckt darnach im Heldenbuch von v. d. Hagen.)

Quelle: Das Heldenbuch und die Nibelungen, Karl Rosenkranz, Halle 1829, S. 26f
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