Der Gnomenfluch vom Matschelserbergle

(Bangs, Vlbg.)
(Keckeis Fabienne, 1b – Hauptschule Rankweil-West)

Früher war der Matschelserberg ein großer Berg in der Region Feldkirch.

„Matschelser Bergle“ © Gerhard Ludescher, 2008

„Matschelser Bergle“
© Gerhard Ludescher, 2008



Menschen, Tiere und Fabelwesen lebten dort friedlich zusammen.

In einem winzigkleinen Haus lebten über 1000 kleine Fabelwesen, die man Gnome nannten. Nebenan waren große Häuser, in denen Menschen wohnten.

Die Gnome hatten rote Zipfelmützen, sahen aus wie Zwerge und waren so klein, dass man sie gerade noch sehen konnte. Für die Gnome war ein Löwenzahn so groß wie für Menschen ein großgewachsener Baum.
Ihre Lieblingsbeschäftigung war es, wie Bienen den Blütenstaub zu sammeln, denn sie konnten daraus einen köstlichen Honig herstellen.

Der Unterschied war, dass die Bienen fliegen konnten, die Gnome aber klettern mussten. Alle sammelten den ganzen Tag fleißig Blütenstaub. Wenn sie zuviel Honig produziert hatten, gaben sie sogar den Menschen etwas davon ab.

Doch plötzlich war es aus mit dem Frieden.

Die Menschen glaubten, nur weil sie ihre Sachen verschlampten, dass die verlorenen Gegenstände von den Gnomen gestohlen worden wären. Einmal war es ein verlegter Haustürschlüssel, ein anderes Mal war es die linke Socke, die sie nach dem Waschen nicht mehr finden konnten.

Die Gnome beteuerten ihre Unschuld, doch die Menschen glaubten ihnen nicht. Es wurde eine richtige Hetzjagd auf die Gnome veranstaltet.

Die Gnome mussten sich verstecken.

Von nun an konnte immer nur ein Gnom Blütenstaub sammeln, denn wenn alle gingen, dann konnte es sein, dass sie von den Menschen entdeckt wurden. Eines Tages ging wieder einer zu einer Blüte, um Blütenstaub und Nektar zu holen. Plötzlich tauchte ein großer Schatten hinter dem Gnom auf. Der Gnom drehte sich um und sah einen Mann, der auf ihn draufstehen wollte. Der kleine Wicht rannte um sein Leben. Kurz vor dem Häuschen der Gnome schaffte es der Mann, auf das Männlein draufzustehen. Der Mensch lachte laut und schadenfroh.

Siegessicher ließ er das verletzte Männlein liegen und ging nach Hause, um von seiner Heldentat der Familie zu erzählen.

Zwei Minuten später konnte der Mann durchs Fenster eine ganze Herde von Gnomen sehen, die zornig auf das Haus zukamen. Sie fassten sich an den Händen und riefen: „Ihr Menscha uf deam Berg sölland net nur eure Sacha wia Söck varlüra, sondern o eure Hüsar!“

Nachdem die Gnome diesen sehr schlimmen Fluch ausgesprochen hatten, gingen sie wieder nach Hause.

Die Leute dachten nichts weiter und gingen ihrer Arbeit nach.

Doch vor den Augen der Menschen zerbröselten ihre Häuser. Wenn sie sie reparieren wollten, war die Arbeit umsonst, denn die Häuser zerbröckelten gleich wieder.

Schließlich verließen die Menschen den Berg.

Als der letzte Mensch gegangen war, ließen die Gnome den Berg schrumpfen. Bis heute wohnen nur noch die Gnome dort auf dem Matschelserbergle.

Quelle: von Keckeis Fabienne selbst verfasste Sage, 1a Hauptschule Rankweil West, Schuljahr 2007/2008, Emailzusendung Lehrer Gerhard Ludescher, 3. Mai 2008