Kaiser Max

Immer wenn Kaiser Max Erholung brauchte, suchte er sie in der Bergwelt Tirols. Er war ein leidenschaftlicher Jäger. Sein gefährlichstes Abenteuer hatte er in der Martinswand erlebt.

Er verfolgte ein paar Gämsen, plötzlich konnte er weder vor noch zurück. Unter ihm gähnte der Abgrund und über ihm war glatter Fels. Die Diener hatten die Hilferufe ihres Herrn gehört. Sie berieten, wie sie ihn retten konnten, doch keiner wagte die Rettung. Zwei Tage und zwei Nächte wartete Maximilian auf ein Wunder. Aber nichts geschah! Da rief er seinen Dienern zu:" Holt mir einen Pfarrer mit dem heiligen Sakrament, denn meine Kräfte schwinden!" Bald war der Priester zur Stelle und gab dem Kaiser Maximilian aus der Ferne den letzten Segen. Da hörte Max eine Stimme. Ein Bauernbursch kletterte zu ihm herab. Wenige Schritte vom Herrscher entfernt streckte der Bub ihm seine Hand entgegen sprach: "Reicht mir eure Hand und kommt her zu mir!" Langsam schob sich der hohe Herr, mit dem Rücken an die Wand gepresst, der Felsplatte zu, auf dem sein Lebensretter stand. Noch ein Schritt und er war gerettet! Eine jubelnde Menge begrüßte den Kaiser. Als der sich nach seinem Retter umsah, war er verschwunden. Da glaubten alle, dass das in Engel war. Der Kaiser ließ bald darauf an der stelle seiner Errettung in einer Felsnische ein Kreuz aufstellen.

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1. Wer rettete ihn?
2. Wo hatte der Kaiser sein gefährlichstes Abenteuer zu bestehen?
3. Was suchte er in der Bergwelt Tirols?
4. Was rief der Kaiser seinen Getreuen zu?
5. Was ließ er in der Felsennische aufstellen?

Quelle: "Judith", Sagen aus Tirol, Schulprojekt der Klasse 4a aus Hall in Tirol, unter den Anleitungen von Frau Raschner und Ingrid Kolfer, Emailzusendung