208. Ein unseliger Abt

Der Großteil der sarganserländischen Bevölkerung trat im Jahre 1531 zum neuen Glauben über, so auch der Abt Jakob von Pfäfers. Zur Strafe dafür ist er nicht selig geworden. In der Totengruft der Kirche, wo die Äbte in vollem Ornate beigesetzt wurden, zeigt sich in der Mauer eine feuchte Stelle, an der kein Mörtel halten will. Dort ist der abtrünnige Abt eingemauert, und dort beweint er seine Sünden.

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 208, S. 101
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, Juni 2005.