291. Auf und fort

Ein wildes Männchen hielt sich in Portels auf und machte sich den Bauern durch allerlei Dienstleistungen nützlich. Diese aber waren ihm dafür nicht dankbar, sondern neckten es, indem sie ihm heimlich gekochte Kirschen hinstellten, die den Wilden gar sehr zuwider sein sollen. Das Männchen wandte sich zur Türe und sprach:

"Gute Nacht und Dank,
Und essed de Chriesiblägel underem Bank!"

Auf und fort! Es wurde nicht mehr gesehen.
A. Sprenger

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 291, S. 161
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, August 2005.