461. Bergmännli.

Am Felsen zwischen Ganterschwil und Duferswil sollen sich einst weißgekleidete Bergmännli aufgehalten haben, die, wenn sie ans Tageslicht kamen, sich schwarz kleideten und den Ackersleuten das Mittag- und Abendbrot aufs Feld brachten. Sie bedienten die Leute mit silbernen Löffeln. Ihre Wohnung hatten sie in einer Höhle des Tuffsteinbruches Hengarten (bei der Fabrik Berlinger H Co.). Wenn ihnen aus ihrer 10 - 12 Fuß langen Höhle etwas entwendet wurde, straften sie die betreffenden Leute, indem sie ihnen keine Nahrung mehr brachten.

Im Jahre 1860 war die Höhle noch sichtbar; jetzt ist sie infolge Ausbeutung des Steinbruches verschwunden.    
A. Lauchenauer.

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 461, S. 276
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