362. Der feurige Mann

Mein Onkel ging nachts durch einen dichten Wald und sah plötzlich in einiger Entfernung einen feurigen Mann vor sich stehen. Einen Augenblick war er unschlüssig, was er tun sollte; dann „bsegnete" er sich und schritt mutig weiter. Der Feurige, der den einen Arm schlagfertig in der Höhe hielt, den andern stoßfertig etwas angezogen, schien ihn zu erwarten. Endlich war es freilich nur ein faulender Baumstrunk mit zwei knorrigen Asten.
(Mündlich durch O. Giger.)

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 320, S. 204f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, November 2005.