28. Poltergeist

Ein solcher zeigte sich früher in einem wohlbekannten Hause. In Advent und Fronfasten hörte man sein Gepolter oft. Es war, als ob man schwere Gegenstände herumwerfe. Beim Füttern erschien er oft im Stall und glotzte den Bauer an. Ein Geistlicher konnte ihn bannen. Zu diesem Zwecke wurde ein Totenkopf aus Stein gehauen und ins Haus gebracht. Der Geist erschien seither nie mehr. Es wird eine arme Seele gewesen sein, die ihrer Erlösung harrte.
A. Sprenger.

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 28, S. 17
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, April 2005.