346. Die verwünschten Kirschbäume.

Tscherlach hatte vor Zeiten auf seinem fruchtbaren Boden und an seinen sonnigen Halden eine Menge Kirschbäume, deren Äste jeden Sommer von einer Überfülle der schönsten Früchte fast zusammenbrachen.

Einst ging ein armer, fremder Mann durchs Dorf und bat einen Bauer, der eben Kirschen pflückte, er soll ihm eine Handvoll geben. Er wurde jedoch mit rohen Worten abgewiesen.

Hierauf verfluchte jener die Kirschbäume von Tscherlach, und seither gedeihen sie nicht mehr.
J. Natsch

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 346, S. 193
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, September 2005.