Der Jungfernbrunnen von Hünenberg

Im "Langen Holz" bei der bekannten Langrüti in der Gemeinde Hünenberg entsprang ein klares, kaltes Wasser. Das Volk nannte diesen Ort den Jungfernbrunnen oder Jungfernquell. Vor urdenklicher Zeit, als noch fremde Herren über das Land herrschten, soll hier einer der wildtobenden Zwingherren der nahen Burg Hünenberg einige brave, unschuldige Jungfrauen erdrosselt haben. Da aber diese braven Hünenbergerinnen in ihrer Unschuld einen gar frühen, jähen Tod erleiden mußten, ereignete sich ein Wunder, indem an der Stelle des grauenvollen Verbrechens ein silberklarer Wasserquell entsprang.

So bezeugte die helle Quelle des Jungfernbrunnens den seligen und tugendhaften Tod der Jungfern von Hünenberg.

Quelle: Hans Koch, Zuger Sagen und Legenden, Zug 1955, S. 31