DAS HUFEISEN AN DER KIRCHENTÜR

In alter Zeit hat sich einmal ein Ritter im Böhmerwald verirrt. In der höchsten Not tat er das Gelübde, eine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter Maria zu erbauen, wenn er Rettung fände. Bald fand sich der Ritter wirklich zurecht. Wie er nun darüber nachsann, wohin seine Kapelle sollte, verlor sein Ross plötzlich ein Eisen und war nicht mehr von der Stelle zu bringen. Da glaubte der Ritter, das sei ein Zeichen des Himmels, und nahm sich vor, an dieser Stelle das Gotteshaus zu erbauen. Da konnte er auch ungehindert seine Reise wieder fortsetzen. Als dann die Kapelle fertig gebaut war, ließ der Ritter das Hufeisen, das sein Pferd damals an der Stelle verloren hatte, an die Kapellentüre nageln. Später hat man da eine größere Wallfahrtskirche errichtet, das Hufeisen kam aber auch wieder an die Türe und ist heute noch da zu sehen.


Quelle: Friedrich Lüers, Bayrische Stammeskunde, o.J.