Die Glocke von Ester

Diese traurige Geschichte stammt aus Miskolc und handelt von einer jungen Frau, die sich nicht dem Willen ihres Vaters unterwarf!

Anfangs des 20.-ten Jahrhunderts lebte eine wohlhabende Familie - die Bathos - in Miskolc. Sandor Batho hatte eine inteligente und nette, lebenslustige Tochter, die schon in das beste Alter kam um zu heiraten. Der Vater suchte also den entsprechenden Mann - besser gesagt, eine gute Partie für seine Tochter aus. Ester, die Tochter fragte keiner, ob sie heiraten wolle oder nicht und sie sagte selbst auch nichts dagegen. Alle waren glücklich und planten die Einzelheiten der Hochzeit, keiner bemerkte die Leiden der jungen Frau. Ester war aber zu bescheiden und wohlerzogen um ihre Stimme gegen das Unvermeidliche zu heben.

Der Vater rechnete mit einem grossen Budget und war sehr zufrieden. Einige Wochen vor der Hochzeit fand die Familie Ester tot in ihrem Bett liegen... wie ein Engel lag sie da. Neben dem Bett lag ein Brief, in dem sie
von der Familie Abschied nimmt und um Verzeihung bittet. Sie beging Selbstmord.

Der Vater bemerkte erst jezt was das resignierte Verhalten seiner Tochter bedeutete und was für einen grossen Fehler er beging. Er bedauerte alles und weinte tief vom Herzen.

Er gab sein ganzes Vermögen, das er für die Hochzeit seiner Tochter ersparte der reformierten Kirche, der er angehörte, um eine riesige Glocke giessen zu lassen. Diese Glocke sollte an die liebe Ester erinnern und leutet nur an ihren Namenstag und Geburtstag!

Quelle: Email-Zusendung von Juditta Turozzi, Miskolc, 9. April 2005.