Sportcabriolet mit Betonfüllung
Einem Bekannten meines Deutschlehrers, der Fernfahrer ist, ist folgendes
passiert:
Er kam von einer seiner Fahrten einmal früher als sonst zu seiner
Frau zurück und hatte sie in der gemeinsamen Wohnung in einem Neubaugebiet
von Neuhaus im Solling mit ihrem Geliebten überrascht. Die Frau und
der Geliebte sagten ihm, er solle sich nicht so anstellen und sie allein
lassen. Das tat er auch, lieh sich auf einer benachbarten Baustelle dieses
Neubaugebietes von einem Kumpel einen vollen Betonmischer aus und füllte
damit das offene Cabriolet des Liebhabers, das noch vor der Haustür
stand, voll.
Die Geschichte erzählte ein Lehrer in der Schule von Northeim
1977. Seit ca. 1950 ist sie in Nord-Amerika, England, Schweden und Norwegen
nachweisbar. Man findet sie bei Smith (1983, 87) unter dem Titel "The
husband's revenge". In vielen Varianten schädigt sich der Rächer
allerdings selbst, denn das Sportcabriolet war ein Geburtstagsgeschenk
seiner Frau und der vermeintliche Nebenbuhler der Autoverkäufer,
der mit dem Kaufvertrag zu seiner Frau gekommen war. Die beiden folgenden
Varianten gehören zum gleichen Typ.
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Quelle: Die Spinne in der Yucca-Palme. Sagenhafte Geschichten von heute, Wilhelm Brednich, München 1990, Nr. 1, S. 27