KRÄHVERBOT FÜR GOCKELHAHN
In Oftering (Bezirk Linz-Land) fand am 10.August 2000 ein Lokalaugenschein der besonderen Art statt. Einige Anrainer hatten sich über das laute Krähen eines Gockelhahns in der Nachbarschaft beschwert und der Bürgermeister verhängte daraufhin ein Krähverbot. Ob sich der Gockel "Hansi" daran hielt, wurde überprüft.
Kräht er oder kräht er nicht?
Das war die Frage, die über Leben und Tod eines Gockelhahns in Oftering entschied. "Hansi" belästigte nämlich mit seinem Gekrähe seit einiger Zeit einige Nachbarn und diese - ohnehin schon schwer geplagt von Flugzeug und Eisenbahnlärm - wandten sich in ihrer Not an den Bürgermeister.
Der reagierte prompt und verhängte einfach ein Krähverbot über den Hahn. Von der schriftlichen Aufforderung an den Vogel, seine "Lebensäußerungen" einzustellen, erhoffte sich Bürgermeister Norbert Lindenbauer eine Klärung der Situation. Der Hahn allerdings krähte weiter.
Der Bürgermeister traf in der Wohnsiedlung, in der auch der Hahn wohnte, mit den Anrainern und Beschwerdeführern zusammentreffen und über die Zukunft des Tier entscheiden.
Dass der Hahn beim Lokalaugenschein bereits vor den Behörden exekutiert wird, ist nicht zu erwarten. Der Besitzer überlegte, bevor Hansi getötet werden müsste, sein geliebtes Federvieh wegzugeben. Hörer von Radio Oberösterreich haben sich inzwischen auch dazu bereit erklärt, Hansi "Asyl" zu gewähren.
Dennoch endete die Geschichte mit einem Happy-End:
"Hansi" landete nicht in der Bratpfanne, sondern für den Störenfried wurde ein Bauernhof bei Steyr gefunden, wo er bei sieben Hennen der "Hahn im Korb" sein wird.
Ursprünglich hatte "Hansi" und sein Besitzer in einer Wohnsiedlung gelebt, damit die Hennen des Besitzers, die für die biologische Ungezieferbekämpfung im Garten zuständig sind, neben der Arbeit auch ihr Vergnügen hatten.
Quelle: ORF-Pressemeldung,
10.August 2000