DER SEZIERKURS
Das Medizin-Studium beginnt gleich am Anfang
mit dem Sezierkurs an einer echten Leiche.
In der ersten Einführungsveranstaltung erklärt der Professor den Studenten, dass für Erfolg exakte Beobachtungsgabe geschult werden müsse.
Dazu greift er mit der ungeschützten Hand in die geöffnete Leiche am Seziertisch und schleckt anschliessend am Zeigefinger.
Auf die Einladung, wer dies ihm nachmachen möchte, meldet sich ein eifriger Student und greift mutig mit der Hand in die Leiche und nippt anschliessend unter Qualen an seinem Finger.
Der Professor ermahnt seinen Leichtsinn und seine schlechte Beobachtungsgabe.
Wenn er gut beobachtet hätte, hätte er gesehen, dass der Professor mit dem Ringfinger in die Leiche gegriffen, aber am Zeigefinger genippt hätte.
Quelle: mündliche Erzählung an den Autor.
Variante:
Ein Chefarzt sitzt mit seinen neuen Assistenzärzten im Besprechungsraum und will diese in die Welt der Medizin einführen. Dabei hat er nur ein Glas mit gelblicher Flüssigkeit, die er als Urin angibt.
Nun taucht er seine Hand in das Glas und leckt anschließend daran. Er meint anschließend: "Wenn Sie als Ärzte im Krankenhaus tätig sind, darf es Sie vor nichts ekeln, sonst haben Sie hier keine Chance!". Er reicht das Glas herum, jeder steckt einen Finger hinein und leckt ihn ab, bis das Glas nach dem letzten Schleckermaul deutlich leerer ist. Als das Glas wieder beim Chefarzt ankommt meint dieser: "Das Sie sich vor nichts ekeln haben Sie gezeigt, aber an Ihrer Beobachtungsgabe müssen Sie noch arbeiten!"
Tja, leider haben die eifrigen Assistenzärzte übersehen, dass der Chefarzt nur ein paar Finger eingetaucht hat und an den trockenen Fingern geleckt hat.
Quelle: E-Mail-Zusendung von Miguel Lopez, 30. Mai 2005, der die Geschichte zu seiner Schulzeit in Regensburg von einem Biologielehrer gehört hat.