Unfall in der Lobau
Ich habe diese Geschichte Ende der 70er Jahre von
meiner Tante gehört, die steif und fest behauptet hat, dass ihr das
passiert ist. Ich war damals 12 Jahre alt, irgendwann Anfang der 1970er
Jahre. Sie fuhr in Wien 22 in der Nacht auf der Uferstrasse in der Lobau
nach Hause und da war natürlich kein Auto weit und breit.
Plötzlich sah sie etwas rechts am Strassenrand liegen und sie bremste
ab und kam nach etwa 15 Meter zum Stehen. Sie liess den Motor laufen und
ging die paar Meter zurück um zu sehen was das war. Es sah aus wie
ein Kinderkörper der da am Strassenrand lag. Als sie schon fast dort
war, sah sie, dass es sich um ein kleines Mädchen handelte, welches
auf dem Bauch lag. Sie war ziemlich aufgeregt, wie man sich vorstellen
kann und griff nach der Kleinen und drehte sie auf den Rücken, es
war aber kein kleines Mädchen sondern eine Puppe.
Meine Tante hatte einen fürchterlichen Schreck und eine Vorahnung,
rannte zurück zum Auto, sprang hinein und schlug die Tür zu
und stieg aufs Gas. Sie war total fertig als sie zuhause ankam und erzählte
dieses Ereignis ihrem Mann. Der inspizierte daraufhin das Auto und fand
Blutflecken an der Tür, als er die Wagentür öffnete fand
er 3 abgetrennte blutige Finger.
Das war die Geschichte meiner Kindheit, die ich allen meinen Freunden erzählte, denn es passierte ja meiner Tante. Jahre später bin ich durch Europa getrampt und traf einen deutschen Polizisten in Spanien, der mir fast genau die gleiche Geschichte erzählte. Diese Sage hörte ich immer und immer wieder, leicht abgewandelt in verschiedenen Ländern. In Venezuela, Kolumbien, Brasilien und in den Vereinigten Staaten, wo ich jetzt lebe.
Quelle: E-Mail-Zusendung von Heiko Dittmer, 19. August 2003. Vergleiche auch Im finsteren Wald aus Oberösterreich.