Todesursache "scheintot begraben"
Die folgende Erzählung trug sich tatsächlich
in Agnetheln, einer Kleinstadt in Siebenbügen zu:
Im Jahre 17.. starb eine Frau jüngeren Alters, weil sie fälschlicherweise
für tot erklärt wurde einige Tage nach ihrer Beerdigung in ihrem
Grab.
Dieser Irrtum wurde einige Wochen später entdeckt, nachdem Räuber
das Grab öffneten, um an den Schmuck der wohlhabenden Frau zu kommen.
Neben dem Schmuck fanden die Räuber eine erstaunlich gut erhaltene
Leiche vor. Als die Räuber ihr die Ringe abnehmen wollten, entdeckten
sie, dass die Dame ihre Hände nicht wie sonst bei Leichen üblich
über dem Herzen zusammengefaltet hatte. Stattdessen waren sie an
den Mund geführt. Die Fingerkuppen der Daumen waren nahezu vollständig
abgenagt und die Fingernägel abgerieben und zersplittert.
Dies ließ wohl den Schluss zu, dass die Frau noch lebte als sie
beerdigt wurde und erst erwachte als sie bereits längst unter der
Erde lag. Durch Kratzen an den Sargdeckel versuchte die Scheintote auf
sich aufmerksam zu machen, daher die abgenutzten Fingernägel. Die
Daumen dienten der Frau wohl dazu den quälenden Hunger zu stillen.
Den Räubern jedenfalls saß der Schreck über den guten
Zustand der Leiche wohl zu tief - sie ließen allen Schmuck im Grab.
Schließlich gilt ja Siebenbürgen als das Ursprungsland von
blutsaugenden Untoten.
In Agnetheln lebte tatsächlich eine Frau in deren Sterbeurkunde "scheintot
begraben" als Todesursache angegeben wurde.
Quelle: E-Mail-Zusendung von Sabine Steudle, 21. Oktober 2005, deren Opa seine Enkelkinder inständigst gebeten hat ihn mit einer Nadel in den Fuß zu pieksen, wenn er auf dem Totenbett liegt - sicher ist sicher...