Abhörgeräte im Hotelzimmer?
Eine Delegation eines Industrieunternehmens unternimmt in den frühen 1980er Jahren eine Reise nach Russland (damals: Sowjet-Union).
In ihrem Hotel in der Nähe vom Roten Platz in Moskau entdecken sie eine Unebenheit unter dem Teppich: einen metallenen Knopf, der sie sofort ein Abhörgerät denken lässt. Schließlich könnte ja eine westliche Delegation über Hintergründe der Verträge abends im Hotelzimmer sprechen.
So wird heftig an dem Knopf gedreht, enttäuschenderweise ist es nur eine Schraube.
Am nächsten Morgen muss die Delegation im Stiegenhaus frühstücken, da das Speisezimmer durch einen von der Decke gestürzten Luster gesperrt war.
Quelle: vom Autor in den 1980er Jahren in Oberösterreich gehört.
Variante:
Ich hörte mal folgende Geschichte. Mir ist aber nicht bekannt ob diese wahr ist:
Wenn Westeurpäische Wissenschaftler bzw. Wirtschaftskapitäne früher nach Russland kamen wurden sie gerne in speziell präparierten Hotelzimmern untergebracht die mit allen möglichen optischen und akustischen Überwachungsgeräten ausgestattet waren.
Nun wurden hübsche Damen auf die Herren angesetzt die diese dann in ihren Hotelzimmern verführten, was die Geheimdienstmitarbeiter mitfilmten. Diese Filme wurden dann in der Heimat den betroffenen Männern in der Absicht zugespielt um die Preisgabe von Firmengeheimnissen Patenten etc. zu erpressen.
Einmal jedoch erpressten sie einen schon älteren Firmenchef und waren von seiner Reaktion doch eher überascht.
Er bestellte nämlich freudig gleich mehrere Kopien der Filme um seinen Freunden beweisen zu können wie vital er noch sei.
Aus der Erpressung ist dann natürlich nichts mehr geworden.
Quelle: E-Mail-Zusendung von Walter, 7. Jänner 2008
Ein "Klassiker" der Sagen der Gegenwart, Referenzen:
Brednich, Rolf Wilhelm, Die Maus im Jumbo-Jet, München 1991, S. 76-77.
Brunvand, Jan Harold, The Choking Doberman, New York, 1984. S. 94-95.
Brunvand, Jan Harold, Too Good to Be True, New York 1999. S.45-46.
Smith, Paul, The Book of Nastier Legends. London 1986.S. 67.