Der Irrtum des Bodenlegers
Ein Bodenleger aus Sundsvall hatte bei einer Familie einen Teppichboden
verlegt. Als er mit der Arbeit fertig war, bekam er Lust auf eine Zigarette
und suchte wie gewöhnlich in der Brusttasche nach dem Päckchen.
Aber da war es diesmal nicht. Dafür wölbte sich irgend etwas
unter dem Teppichboden.
Der Bodenleger fluchte vor sich hin. Er hatte keine Lust, nur wegen eines
Zigarettenpäckchens den ganzen Boden wieder rauszureißen. Also
nahm er seinen Hammer und klopfte so lange auf der Beule herum, bis alles
schön glatt und eben war.
Am nächsten Tag rief der Auftraggeber an und bedankte sich für
die Arbeit. Er erwähnte auch, daß man auf dem Küchentisch
ein Päckchen Zigaretten gefunden habe. Ob das womöglich ihm
gehöre? Und hatte er vielleicht zufällig den Hamster der Familie
gesehen, der seit gestern verschwunden sei?
Erzählt von Astrid Forsberg aus Härnösand in einem Brief
vom Januar 1981. Sie hatte die Geschichte von einem Innendekorateur gehört.
Sie hatte aber auch andere Versionen gehört, in denen es ein Kanarienvogel
war, der plattgeklopft wurde. Deshalb war ihr klar, daß es sich
um eine Sage handeln mußte.
Quelle: Bengt af Klintberg, Råttan i pizzan, Stockholm 1986. Deutsch: Bengt af Klintberg, Der Elefant auf dem VW und andere moderne Sagen und Großstadtmythen, München, 1992, S. 93