Der Hase vergewaltigt die Füchsin

Der Hase ging zum Fuchsbau und fragte: "Wo ist eure Mutter?" Die Jungen sagten: "Was willst du von ihr?" Der Hase sagte: "Ich will sie vergewaltigen."

Dann ging er ein zweites Mal hin und fragte wieder: "Wo ist eure Mutter?" Wieder sagten die Jungen: "Was willst du von ihr?" Wieder sagte er: "Ich will sie vergewaltigen."

Dann erzählten die Jungen ihrer Mutter hiervon. Die Mutter legte sich abseits auf die Lauer, und da kam der Hase wieder und fragte: "Wo ist eure Mutter?" Die Jungen sagten: "Was willst du von ihr?" Der Hase sagte: "Ich will sie vergewaltigen."

Die Füchsin lief hinter dem Hasen her, der Hase schlüpfte durch eine Astgabel hindurch, auch die Füchsin wollte hindurch, sie blieb aber hängen. Da vergewaltigte der Hase die Füchsin.

Dann lief er zum Seeufer, fand dort einen Stubben, der hohl ausgebrannt war. Er schlüpfte hinein und färbte sich mit dem Ruß schwarz, ließ aber seine Brust weiß, sprang dann in einen Kahn, nahm das Ruder und ruderte umher. Der Fuchs kam zum Ufer, den Spuren folgend, und fragte: "Hast du, schwarzes Tier, den krummbeinigen Hasen gesehen?" Der Hase sagt: "Ich sah ihn, eben habe ich ihn über den See gebracht, und er sagte, er habe gerade die Füchsin vergewaltigt." Die Füchsin ruft: "Ach herrje, jetzt weiß es schon die ganze Welt!"

Quelle: Kaavi. Kaarle Krohn 12043. 1885. Petter Holopainen, 20 J. SK I 78.
AT 36.
aus: Lauri Simonsuuri, Pirkko-Liisa Rausmaa, Finnische Volkserzählungen, Berlin 1968