Von drei Deserteuren
Es waren einmal vor langer Zeit ein Vater und ein Sohn, die hatten beide
Soldat werden müssen. Aber weder dem Vater, der doch durch seine
Klugheit Offizier geworden war, noch auch dem Sohn wollte der enge Soldatenrock
behagen, und es wäre ihnen ihr Bauernwams viel lieber gewesen.
Da begab es sich, daß beide bei kalter Winterszeit Wache stehen
mußten, innen in der Wachstube war der Vater, der Sohn aber ging
außen auf und ab und stampfte, daß es hallte. Endlich nach
einer Weile stand er still, dann ging er schnell zum Vater hinein und
sagte ihm: "Sei Soldat, wer da will, ich laufe davon!"
"Wenn du davonläufst", antwortete ihm dieser, "dann
mache ich's auch nicht besser. Ich bin nun schon ein alter Kerl, man wird
mir's nicht so übelnehmen, wenn's die jungen Burschen nicht mehr
aushalten."
Damit war's beschlossen, sie nahmen Säbel und Gewehr mit und ließen
Wache Wache sein.
Am Tag streiften sie in Wäldern umher, schossen Wild und nahmen,
wo sie etwas fanden, abends stiegen sie auf einen Baum, um nicht entdeckt
zu werden. Als sie umherschweiften, begegnete ihnen einer, den sie für
einen alten Soldaten ansahen, und sie fragten ihn, woher er sei. Jener,
der wohl sah, er habe es mit seinesgleichen zu tun, lachte und gab ihnen
zu verstehen, daß er nicht gerne Wache gehalten habe, und nannte
sich einen Polen.
Sie gingen nun mitsammen weiter und kamen zu einem wohlgebauten Haus.
Tore und Türen fanden sie offen und Küche und Keller aufs beste
bestellt, aber sie hörten und sahen im Haus keine Menschenseele.
Das hatte indessen nichts zu sagen, sie waren froh, wenn nur niemand kam,
und ließen sich's gerne gefallen, immer zu bleiben. Wirklich kam
auch niemand.
Tags darauf gingen Vater und Sohn auf die Jagd und der Pole blieb daheim,
achtzugeben, daß nicht Feuer auskomme. Während er sich sein
Mittagmahl herrichtete, kam ein recht schmutziger, alter Bettler zu ihm
in die Küche, der hatte einen langen, schwarzen Bart und bat aufs
kläglichste, sich auf den Herd setzen zu dürfen, weil ihm so
kalt sei.
"Setz dich nur hinauf, Alter!" brummte der Pole und arbeitete
indessen dieses und jenes in der Küche. Sobald aber das bärtige
Bettelmännlein merkte, daß man auf ihn nicht mehr achtgab,
sprang es vom Herd und zerkratzte und zerzauste den armen Deserteur aufs
jämmerlichste und war schnell wieder fort.
Abends kamen die anderen nach Hause, und als sie ihren Kameraden so übel
zugerichtet sahen, fragten sie, wie das zugegangen war.
"Ja", antwortete er, "da kam heute eine große Katze,
die setzte sich auf den Herd, und als ich nicht aufpaßte, sprang
sie mir ins Gesicht - das andere seht ihr schon selber."
Die zwei lachten und gingen zu Bett.
"Heute gehen wir zwei jagen, ich und der Pole", sagte am anderen
Tag der Sohn zum Vater, "schau fein, daß dich die Katz' in
Ruh' läßt."
Die Jäger gingen fort, und der Vater besorgte zu Hause die Geschäfte.
Gegen Mittag klopfte es an der Haustür. Der Vater machte auf, und
draußen stand das alte, bärtige Männlein und bat inständig
um Einlaß, weil ihm so kalt sei.
Da ging es nun wie am vorigen Tag. Nach einer Viertelstunde war der Schelm
fort, und der alte Soldat fluchte und wischte sich das Blut vom zerkratzten
Gesicht; am Abend aber mußte er gleichwohl auch der Katze die Schuld
geben, denn er schämte sich, daß er sich von dem alten Wicht
hatte überlisten lassen.
Am dritten Tag blieb der Sohn zu Hause. Es dauerte nicht lange, da kam
der schmutzige Bettler und bat um die Erlaubnis, sich ans Feuer setzen
zu dürfen.
"Von mir aus", sagte der Junge mürrisch und dachte bei
sich: Aha, das Männlein schaut noch tückischer drein als unser
Korporal, wenn er sich einen neuen Prügelstock abschnitt. Vielleicht
ist's gar die große Katze, die dem Vater und dem Polen so viel zu
schaffen machte. Er stellte sich, als ob er den Bettler ganz unbeachtet
lasse, gab aber gut auf ihn acht.
Sobald sich jener unbemerkt glaubte, sprang er vom Herd; aber der Junge
hatte ihn im nämlichen Augenblick schon am Bart gefaßt und
schleppte ihn lachend unter das Dach hinauf, wo er ihn festband und mit
Stricken beim Bart an einen Nagel hängte.
Beim Abendessen fragte der Vater ganz verwundert, ob die Katze nicht gekommen
sei, während er auf der Jagd war.
"Ja", sagte der Sohn, "geht nur und schaut, unter dem Dach
oben hängt sie."
Da sprangen alle vom Tisch auf, die Katze anzuschauen, sahen aber nur
den langen, schwarzen Bart des Männleins am Strick hängen, und
über den Estrich hin bis hinab über die Stiege zogen sich Blutspuren.
Wohin mag nun etwa das Männlein geflohen sein? Fort war es nun einmal,
wenn auch ohne Bart. Neugierig gingen sie der blutigen Spur nach und kamen
bis zu einem großen Stein, wo sie aufhörte. In der festen Überzeugung,
das Männlein müßte da hineingeschlüpft sein, wälzten
sie den Stein weg und fanden, daß er über eine große
Öffnung hingeworfen war, die tief unter die Erde führen mußte.
Nur allzugerne hätten die drei gewußt, wie es unten etwa aussehe,
und waren ganz einverstanden, als der Sohn sagte, das Männlein dürfe
nicht auskommen; aber damit waren sie nicht einverstanden, daß sie
hinabsteigen sollten, weil ihnen der Aufenthalt des tückischen Bettlers
doch gar zu unheimlich schien. So dachten der Vater und der Pole; der
Sohn aber hatte sich ein Herz gefaßt und war ins Haus zurückgelaufen,
um Stricke und Seile zu holen.
Bald war er wieder mit Stricken versehen zurückgekommen und verlangte
ohne weiteres, sie sollten oben festhalten, während er am Seil hinabglitte,
und ihn erst dann wieder heraufziehen, wenn er ihnen durch Anziehen des
Strickes ein Zeichen geben werde. Die zwei waren es zufrieden, wenn es
nur nicht ihnen auf die Haut ginge, und hielten aus Leibeskräften.
Das Seil war schon fast zu kurz geworden, da kam zum Glück der unerschrockene
Jüngling unten an und wußte kaum, was er denken sollte, wie
er vor sich die schönste, lieblichste Landschaft erblickte. Er dachte
gar nicht mehr daran, daß oben seine Genossen ihn erwarteten, und
ging immer voll Freude auf den sonnigen Feldern vorwärts, denn ihn
lockten in der Ferne drei Schlösser, und er gab sich selbst das Versprechen,
nicht eher zu ruhen, als bis er sie erreicht hätte. Da er immer auf
die Schlösser schaute, hätte er bald einen Hirten und eine Herde
am Weg übersehen. Es war das Männchen ohne Bart - doch nach
einem flüchtigen Blick eilte er vorüber immer rascher und schneller,
bis er endlich das erste der Schlösser erreichte.
Durch ein großes Tor trat er in den Hof, und von dort stieg er über
glatte Marmorsteine hinauf, aber das ganze Schloß schien wie ausgestorben.
Nur ein Wesen trat ihm endlich nach langem Suchen entgegen, es war die
Herrin des Palastes. Sie schien dem jungen Wanderer die lieblichste Jungfrau
auf der ganzen weiten Welt.
Wie erschrocken wandte sie sich an den staunenden Gast und bat ihn, entweder
schnell sich zu entfernen oder in jedem Augenblick bereit zu sein, einen
furchtbaren Kampf mit einem Ungetier zu bestehen. "Aber", setzte
sie noch mit sichtbarer Freude hinzu, "bist du Sieger im Kampf, dann
bist du dadurch auch mein Befreier und nicht bloß der meinige, sondern
auch der meiner zwei Schwestern, die in den anderen beiden Schlössern
verzaubert sind. Zwar mußt du auch für sie noch vieles wagen,
aber es wird dir leichter fallen. So wisse, ich und meine Schwestern sind
die Kinder eines reichen Königs, die von einem bösen Schwarzkünstler
in diese einsamen Schlösser verzaubert wurden, wo uns greuliche Drachen
und siebenköpfige Adler und ein furchtbar wütender Hund bewachen.
Merke wohl darauf, daß mein grausiger Wächter, wenn er kommt,
nicht so leicht durch das Tor eindringen kann, sonst bist du verloren."
So schnell wie möglich wurden jetzt alle Tore fest geschlossen, und
nur ein Torflügel wurde offengelassen. Kaum war das geschehen, da
wurde es völlig dunkel vor dem Tor, wo der Jüngling sich mit
einer gewaltigen Hacke bereithielt, und durch das halb geöffnete
Tor streckte ein ungeheurer Drache seinen Rachen und schnaubte Rauch und
giftiges Feuer, da er merkte, daß man ihn nicht einlassen wollte.
Aber das Tor war fest, und ehe der Schlangenleib zur Hälfte hereinkommen
konnte, lagen schon alle seine sieben Köpfe auf dem Boden, und augenblicklich
wurde es im ganzen Schloß lebendig, und was da war vom geringsten
Diener bis zur Prinzessin dankte seinem Retter. Die Prinzessin aber war
jetzt noch zehnmal schöner als früher, und mit der Bitte, sie
nicht zu vergessen, wenn auch ihre Schwestern durch ihn befreit wären,
gab sie ihm ein goldenes Krönlein und wünschte ihm viel Glück
bei der Befreiung der Schwestern.
Bist doch ein rechtes Glückskind! dachte sich unser Held, als er
das Schloß verließ, um nur ja recht bald zu den anderen beiden
zu gelangen. Und als er nach wenigen Stunden mit den lieblichen Königskindern
wieder zum Schloß zurückkam, da dachte er: Nun bist du noch
ein weit seligeres Glückskind. Durch seine Unerschrockenheit war
es ihm gelungen, auch sie zu befreien, und von ihnen hatte er einen Ring
und ein Kettlein aus hellem Gold bekommen, als Andenken an den Tag der
Erlösung.
Nun begann die freudige Reise zum alten König zurück. Da mußten
sie zum ersten Schloß zurück, wo der junge Retter sich am Strick
herabgelassen hatte. Als sie zum Strick kamen, der von der Öffnung
herabhing, die nach oben führte, gab der Sohn dem Vater und dem Polen,
die, wie er wußte, oben seiner warteten, das Zeichen durch Anziehen
des Strickes, und nun wurden zuerst die glücklich Befreiten hinaufgezogen.
Jetzt kam die Reihe an den Befreier selbst. Eben wollte er das Seil ergreifen,
als es zu seinem Schrecken herabfiel, und von der Öffnung her kam
es ihm gerade vor, als ob er den Polen und den Vater lachen hörte.
Da war guter Rat teuer - der Betrogene aber, denn das war er, wußte
sich gar nicht zu helfen. Am meisten schmerzte ihn, daß er so ganz
und gar allein war und auch seine Prinzessin nicht mehr sehen konnte.
Jetzt fiel ihm das alte Männlein ein, das er früher gesehen
hatte, das wollte er nun aufsuchen, um wenigstens eine Ansprache zu haben.
Er fand es auch und klagte ihm, weil er sonst niemandem klagen konnte,
seine große Not.
"Siehst du", sagte da das Männlein, "wenn du mir auch
übel mitgespielt hast, ich will dir helfen, wenn du mir folgst. Ich
besitze die Kunst mich zu verwandeln, in was ich will. Nun verwandle ich
mich in einen großen Adler und trage dich hinauf. Aber ich werde
sehr matt vom Flug, und da mußt du geschwind ein Lamm schlachten
und es in drei Teile zerteilen. Sooft ich dann schreien werde, mußt
du mir schnell ein Stück geben, sonst fallen wir herab, und du bist
tot."
Was das Männlein versprach, erfüllte es auch sogleich, und so
packte der Adler mit seinen Klauen den Jüngling, dieser aber trug
das Fleisch. Dreimal hatte schon der schnellfliegende Vogel nach Futter
geschrien, und noch waren sie nicht oben, als er zum viertenmal schrie.
Das Lamm war verzehrt - was nun? Schnell schnitt sich der Soldat ein Stück
von seiner Wade herunter und gab es dem Adler zu fressen, denn anders
wußte er sich nicht mehr zu helfen. Einige Augenblicke noch, und
sie waren oben.
Der Adler war nun wieder zum alten Männlein geworden und dankte dem
Soldaten herzlich für die Befreiung, die er dadurch erlangte, daß
er ihm ein Stück von der Wade zu fressen gab. "Das war das einzige
Mittel meiner Rettung", sagte es, "auch ich bin verzaubert worden,
und jenes Haus, in das du und dein Vater zuerst gekommen seid, gehörte
mir; nun übergebe ich es dir. Ich will dich auch zu einem Brünnlein
führen, wo deine Wunde an der Wade alsbald heil wird, dann magst
du deines Weges weitergehen."
Darauf war das Männlein, nachdem es ihm das Heilbrünnlein gezeigt
hatte, fort, und er sah es nicht wieder.
Der erste Gedanke, den nun der junge Deserteur hatte, war, in die Stadt
des Königs zu gehen, dessen Töchter er befreit hatte, und sei
sie auch, wo sie wolle. Die andern haben mich betrogen, dachte er, vielleicht
betrügt mich das Glück nicht. Und richtig, das Glück schien
ihn zu begleiten, denn eher, als er dachte, gelangte er ans Ziel seiner
Reise. Er befand sich schon nach einigen Tagen in der Königsstadt,
wo alles vom Größten bis zum Kleinsten sich der Freude hingab
und ihm jeder, den er fragte: "Warum so lustig, Bruder?", froh
zur Antwort gab: "Ja, weil die Königskinder wieder da sind und
bald Hochzeit sein wird."
Daß die Königskinder da waren, das war unserem Wanderer freilich
lieb und recht, aber die Hochzeit kam ihm ein wenig zu schnell. Allein
er konnte unter so vielen fröhlichen Gesichtern doch auch nicht traurig
sein und mußte, als er erfuhr, der Vater und der Pole hätten
sich für die Befreier der Prinzessinnen ausgegeben, zum schlechten
Spiel gute Miene machen. Nur eines gab ihm noch Hoffnung, seine drei Andenken:
sein Krönlein, das Ringlein und das Kettlein. Ich will zum König
gehen, sagte er zu sich selbst, bei der Hochzeit habe ich auch etwas dreinzureden,
und er sah dann wieder die hohen Paläste und dies und das an, um
sich zu zerstreuen.
Da gewahrte er einen Mann in einer offenen Werkstätte sitzen, und
der feilte so emsig an einem goldenen Ding, daß ihn wundernahm,
was das abgebe. Er ging hinzu und fragte: "Was feilt Ihr denn da?
Ihr schaut Euch ja völlig die Augen heraus?"
"Das braucht es auch", antwortete der Goldschmied, ohne aufzusehen,
"wenn die Prinzessin eine schöne Krone bekommen soll und ich
eine schöne Belohnung."
"Ei, willkommen, Meister", lachte nun der Wanderer, "ich
bin ein Goldschmiedgeselle, wollt Ihr mich nicht in Dienst nehmen? Ich
hoffe, Ihr sollt zufrieden sein."
Der Meister gab ihm dazu bald sein Jawort, der neue Goldschmiedgeselle
verlangte ein Zimmer allein, wo er ganz ungestört arbeiten könnte,
und schloß sich nun, ohne sich viel sehen zu lassen, eine ganze
Woche lang ein. Dann nahm er sein Krönlein, gab es dem Meister und
ging schnell wieder fort zu einem anderen Goldarbeiter, denn er hatte
erfahren, daß auch ein Brautring und ein Halsgeschmeide für
die zwei älteren Königstöchter noch angefertigt würden.
Der Goldschmied war aber ganz erstaunt über die kunstvolle Arbeit
der neuen Krone und hatte jetzt nichts Eiligeres zu tun, als diese ausgezeichnete
Arbeit dem König zu zeigen.
Sobald aber der König und die Prinzessinnen das herrliche Krönlein
sahen, schrie die jüngste laut auf, und die beiden älteren sahen
einander freudig an, denn sie wußten wohl, wer dieses Krönlein
einst getragen hatte, und waren nun voll froher Hoffnung, ihren wahren
Befreier wiederzufinden.
Gleich mußte der Goldarbeiter alles erzählen, wie er zu dem
Krönlein gekommen war, und als er nun vom fremden Gesellen sprach,
da drängten alle, ihn schnell holen zu lassen. Jedoch schien alle
Eile vergeblich, und selbst als der zweite Goldschmied mit dem goldenen
Brautringlein, das ein fremder Geselle gefertigt hatte, sich vor dem König
meldete, war alles Nachforschen umsonst und der fremde Künstler schon
wieder fort. Die Königskinder aber waren teils voll froher Hoffnung,
teils traurig.
Inzwischen war es in der ganzen Stadt laut geworden, die vermeintlichen
Befreier der Königstöchter seien böse Betrüger, und
der eigentliche Befreier sei angekommen und halte sich wahrscheinlich
in der Stadt auf.
Unser junger Wanderer war bis jetzt schon beim dritten Meister als Lehrjunge
im Dienst und sollte, so gut er nur immer könnte, ein goldenes Halskettlein
machen, was er auch ganz auf die nämliche Art und Weise wie bei den
vorigen Meistern zu tun versprach. Der neue Meister aber war schlauer
als die vorigen, und sobald er merkte, daß der Geselle sich nur
so stelle, als ob er arbeite, während er sich aber in seinem abgeschlossenen
Zimmer mit anderen Sachen beschäftigte, ging er in der völligen
Gewißheit, den Vogel gefangen zu haben, in den Königspalast
und meldete, er könnte Auskunft über den fremden Künstler
geben, der Krone und Brautringlein gemacht hatte.
Gleich wurde zum Goldarbeiter geschickt, die königlichen Boten trafen
den langgesuchten Künstler bald an und überraschten ihn, wie
er eben lächelnd das Halskettlein betrachtete. Sie führten ihn
voll Freude zum König.
Das war nun ein schöner Tag für das ganze Königshaus und
ein fröhliches Wiedersehen für den Befreier und die Befreiten.
Kurz darauf nahm der Glückliche die schönste und jüngste
der Königstöchter bei der Hand und führte sie zum Hochzeitstanz.
Dem Vater und dem Polen aber vergingen die lustigen Tage, denn sie wurden
ins einsame Waldhaus verbannt zur Strafe für ihren Betrug, und sie
fürchteten sich noch oft vor dem alten, tückischen Bettelmännlein.
(mündlich in Hall und zu Fließ im Oberinntal)
Quelle: Ignaz und Joseph Zingerle, Kinder- und Hausmärchen aus Süddeutschland, Regensburg 1854