Hollabrunn – eine Geschichte zur Entstehung
(Frei erfunden)
von Robert Huebner
Voa vüle hundat, jo voa tausenden Joan do woa de Gegend do nau unberüat. De hüglade Laundschoft is do glegn, weit weg von de easchtn Orte und Siedlungen, wia im Dornröschenschlof. Do woa nua de Natua. De Vicha im Woid und auf de Wiesn, de Vegl in de Bam und in da Luft und de Feen und Woidgeista im Woid – und de Muada von da Sumpfhex woa a schau do. De haum do glebt, wia ollaweu scho. Owa de Vaendarung hod ian Lauf gnumma – laungsaum, owa dauand. Iagndwo, zeascht weit weg, san Grofschoftn, Bistüma und Kenigreicha entstaundn. Oatschoftn und Städte san aufbaut und des Laund is laungsaum aufdeud woan. Maunchmoi san so Oatschoftn a wieda iwafoin, niedabrennt und ausglescht woan. Owa auf launge Sicht san ollaweu mea entstaundn, ois wos wieda zaumprackt und ausradiert woan san. Unsara Laundschoft woa des domois ziemle wuascht. De is afoch nua do glegn und hod ausgschaut.
A boa hundat Joa speda san daun do a de Leit hea kemma. Do in de saunftn Hügln, haums gmoad, warads guat via eanare Vicha und s’ Keandl und Ruam miaßadn do a guat woxn. So sans hea kemma mit eanare Vicha und haum se a boa Hittn aufgstöd. Do in da feichtn Suttn, do wo de Wiesn fett woan, do haums de Kia und de Goaß grosn lossn. De Sumpfhex hod ned schlecht gschaut, wos do auf oamoi los woa. Aus woas, mitn Umsitzn in da Weidnkrone und wochalaung philosophian. Dafia hods jetzt an aundan Spaß gem. Jetzt hod ma, ois Sumpfhex zum Spaß, den Leit sigian kenna – oda de Vicha daschrecka. Des woa a ned schlecht. Ois richtige Sumpfhex hod ma eana es Weda vamiesn kenna. Zum Beispü, wauns Keandl scho fost reif woa, hod mas togelaung regnarisch sei lossn – des woa a Spaß! De Muada von da Sumpfhex hod se ogseud. Dera hod des koan Spaß gmocht. De hod se weit auffe ins Woidviatl zruckzogn, wos im Sumpf hinter Schrems ob und zua Leit vaschwindn lossn hod, damits ia ned znad kemman.
De Feen haum se a weida in Woid eine vazogn, owa de Woidgeista und Gnome, de Kobolde und Wichtl haum se mit de easchtn Siedla a ollaweu a Gaudi gmocht. De haum se duach de Leit ned vadreim lossn. Maunche von denan san sogoa in de Hittn und Heisa vau de Leit eizogn und haum mit eana unta an Doch gwohnt, haum eana iwan Winta de Voarät weggfressn, haum denan Goaß und Kia im Stoi de Müch ausgsuffa und de Leit in da Nocht in de Nosn zwickt. Owa ma woaß jo, wia de Leit san. De lossn se oafoch, waun denan de Gegend gfoid, nimma vadreim. Waun do amoi a boa mitn Heislbau augfaunga haum, do kemman ollaweu mea noch, de a do Heislbau megn. Und so wean de Sidlungen ollaweu greßa und so schnö kaust goa ned schaun, so wiad a großa Oat draus. Gschaftig sans oiweu gwesd. Föda haums auglegd rundum. Den Woid haums owa fost unberüat lossn. Do sans nua zua Jogd eine – und am woidign Fuaß vom hechstn Hügl haums aus ana Quön eana Wossa ghoid. De Quön woa boid leicht zum findn. Da Weg duat hin woa stoak oghatscht und austretn. Da Weg zua Quön nem ana muadstrum Hollastaudn. Do is es Wossa ausn Hügl sein Fuaß außa gsprudlt, hod se sein Weg duachn Woid, iwa de Wiesn, owe in de Suttn, zum broadn, sumpfign Boch, gsuacht. Und duat, wos am sumpfigstn woa, do hod de Sumpfhex in ana uaoidn Weidn gwohnt.
So san de Joahundate vagaunga bis de Ödastn vom Oat beim Hollabrunn beschlossn haum, dass des Wossa vom Natuabrunn in Oat eine, zu an stoanan Brunnbeckn am Plotz leitn woin, damit neamt mea in Woid eine, zum Wossahoin, geh muaß. Des woa a Aufregung. De Leit haum se gfreid und haum glei de Stö makiat, wo der Brunn baut wean soi. De Feen haums da Sumpfhex dazöd und de warad voa Schreck fost von ira Weidn owegfoin. „De kennan do ned in meina Quön umstian“, hods gschrian, „Do muaß wos gschen! Los, es Feen, fliagts in Woid und hoids ma de widaboaschtigstn Gnome und Kobolde! Hoids ma de grauslichstn Schrattln! Es muaß wos gschen!“ Sofuat san de Feen eine in Woid und haum de beesoatigstn und gemeinstn von de Woidgeista zaumghoid und haum eana auftrogn, dass glei, so boids Finsta is, zua Sumpfhex ira Weidn kemma soin. De hed an greßan Auftrog via eana.
Wia se de Nocht iwan Woid und iwa de Suttn glegt hod, sans außa kemma, de Schiachn und Gemeinen, hin zur Sumpfhex ira Weidn. De hod schau gaunz ungeduidig gwoat und zowed. Endle woan olle do, do hods eana vom Plan dea Menschn dazöd, so wiasas von de Feen ghead hod. „Des Problem is“, hod de Sumpfhex eaklead, „das ned nua des Wossa eifossn, in an Behöta eispean woin, sondan, das des Wossa woascheinle, a mid eanare Vicha, aussaufn woin. Waun mei Sumpf daduach austrickan soit, so muaß es hoid efta renga lossn. Des kau i jo – fia des bin i jo do.“ Und midn nochdenklichn Gsicht hods augfügt: „Waun is owa so oft renga lossn muaß, das ma fia de Vicha im Woid no a zweite Quön zaumbringan, des wiad austrengad. Owa wos no vü schlimma is, is des, das in da Quön umstian wean. Ia wißts jo, do hob i iwa de letztn Joahundate meine gaunzn Schätze vasteckt! I miaßad des ois iwasiedln! Des muaß ned sei! Strengds eich au – es schiachn Geista! Vielleicht kemmas do nau vadreim – de Gfrasta!“
Ohne vü Diskussionen san de Woidgeista vaschwundn und haum ois augstöd, wos ma ois Woidgeist nua austön kau. Unfälle hods auf oamoi gem, so vü wia de letztn zehn Joa midanaunda ned. Wos do ois passiat is, des passt auf koa Kuahaut mea. Es Weda hod varuckt gspüd. Gschitt hods, wia aus Schaffen – togelaung. Daun hods wieda iwahaupt ned Grengd, das ois eidiad is. Brennt hods imma wieda bei wem aundan. De Vicha san kraung woan, voa oim de Jungan. Owa de Leit im Oat haum hüzane Rean augfertigt und haums vom Plotz, auße ausn Oat, in Woid eine glegt. Am Plotz haums an hüzan Brunn, mit an großn, stoanan Beckn, baut. Und a boa vau de einflußreichan Leit haum glei gmoad, das zu eanare Heisa a glei so a Wossarean geh muaß. De woitn des Wossa glei im eiganen Haus haum. De woitn fia a frisch Wossa ned amoi mea eana Hittn valossn und a koan eigan Brunn grom! Leit gibt’s …
De Hex mit saumt iare Geista, hod eigsegn, das waun se de Menschn amoi wos ins Hian eibrennt haum, so gems ned fria a Rua, bis a so is, wias woin. Do kennan de Natuageista, de Woidgeista, de Schiachn und de Gemeinen mochn wos woin. Waun de Menschn amoi an Plan haum, daun is ois umasunst, daun wiads a so gmocht. Obs jetzt guat is, oda ned – und voa oim is wuascht, fia wems schlecht is, wauns fia an guat is! Des woa da Sumpfhex ia Erkenntnis. So hods hoid iare Schergen zaumghoid und um Hüfe beim Iwasiedln von ian Schotz bitt. Oide Weidn, mit geheime Gäng unta de Wuazln hods do im Sumpf, links und rechts vom broadn Boch, gnua gem. Do haums hoid da Hex iare Sochan vateud und vasteckt, so das vau de Menschn koana wos finden kau. De haum sowiaso nua eana Wossaleitung im Kopf ghobt und se um nix aundas mea gschead, wos do im Sumpf los is. Vau an Schotz hod do sowieso koana wos gwißt.
Iwa de Joahundate is da Oat zu oana Stodt gwoxn. De Stodt hod ian Nauma vom domois ausschloggebenstn Argument zua Siedlungsgründung behoidn. Ohne den Brunn bei dera oidn Hollastaudn, ohne Hollabrunn hedats do nia a Siedlung gem. Da Boch woa vü zbroad und zsumpfig um a gscheids Wossa fia de Leit und eanare Vicha zkriagn. Do woa de Quön am Fuaß vom Goasberg grod recht dazua. Und auf de Idee, söwa an Brunn zum grom, san de Leit eascht vü speda kemma. De Leit san ollaweu mea woan und so haum se sche laungsaum a de Woidgeista und Feen vaobschied. Denan is a iagndwaun da Wiawe zvü. De Sumpfhex hods mit ian Schotz no am längstn ausghoidn. Do woa da Sumpf scho ziemle kloa und scho fost mittn in da Stodt. Do sans daun auf oamoi auf de Idee kemma, den Boch in a diafe Dochrinna zu vawaundln, damit da Sumpf austrickat und des Areal bebaut wean kau. Des is schnö gaunga. Do hod de Sumpfhex fluchtoatig de Stodt valossn und auf ian Schotz vazichtn miaßn. De Woidgeista haum ma dazöd, das jetzt drüm wohnt, wo de Thaya in de Moach rinnt. Do gibt’s no Sumpf gnua.
Daun haums auf da Hex ian Grund probiat, Heisa zum baun. Das des ned oafoch is, siacht ma heit no bei dem oan oda aundan. Weidn stengan a no a boa do umanaunda, wo fria, wia i no kloa woa, ois sumpfig woa. Austrickat is ois rundum und Weidn ohne wossa schaun traurig aus. Austrickan wiad iwa kuaz oda laung ois und wauns amoi rengd, daun reißt des Wossa in da betoniadn Rinna, de wos amoi a Boch woa, ollas weg.
Hollabrunn hoaßts oiweu nau, owa da Sumpfhex ian Schotz weans nia finden.
Quelle: E-Mail-Zusendung Gerda Huebner / Robert Huebner, 16. August 2007