Der Fußabdruck in der Frauenkirche
Eine andere Sage erklärt den Fußabdruck unter der Orgel folgendermaßen:
Im Jahre 1468 hielt sich der vielgerühmte Herzog Christoph von Bayern längere Zeit im Schloß Grünwald auf. Da erfuhr er, daß sein Bruder Sigismund beabsichtigte, mitten in München einen schönen Dom zu Ehren der Gottesmutter zu bauen. Zustimmend rief der Herzog, der wie seine anderen Brüder ein frommer Mann war:
"Recht hat er, der Herr Bruder, aber mit dem Geld wird's was haben!"
Bekräftigend stampfte er bei den Worten "recht hat er" auf den Boden. Nun war aber Herzog Christoph ein dermaßen starker Mann, daß durch die Wucht des Stampfens der Abdruck seines Fußes deutlich auf dem Quaderstein, auf dem er gestanden hatte, zu sehen war.
Dieser Abdruck wurde daraufhin - so wird berichtet - künstlich noch
ein wenig tiefer eingegraben, um die Umrisse des herzoglichen Fußes
deutlicher hervortreten zu lassen. Später wurde der Quaderstein in
dem neugebauten Dom an der Stelle eingemauert, an der er sich bis auf
den heutigen Tag befindet.
Quelle: Gisela Schinzel-Penth, Sagen und Legenden
von München, Frieding 1979, S. 73.