Bestenheid
Die Pest, die im Mittelalter so viele Opfer forderte, war auch ins Dorf
gekommen, das sich gegenüber Hasloch am linken Mainufer befand. Die
grausame Seuche ergriff fast alle Einwohner und warf sie in wenigen Tagen
auf die Totenbahre. Die Letzten, die übrig geblieben waren, zogen
aus dem verseuchten Gebiete und ließen sich weiter stromaufwärts
nieder, am Fuße des Sporkertberges, wo die Tempelherren eine Burg
hatten und den Neusiedlern ihren Schutz versprachen. Die junge Niederlassung
wuchs im Laufe der Jahre zu einem stattlichen Dorfe, das im Gegensatz
zum ehemaligen Pestenheid - gegenüber Hasloch gelegen - nunmehr "Bestenheid"
genannt wurde. Der sich unmittelbar vor Wertheim erstreckende
Ort wurde 1910 in die Stadt eingemeindet.
Quelle: Spessart-Sagen,
Valentin Pfeifer, Aschaffenburg 1948, S. 209