DIE TANNE MIT DEM DÜRREN WIPFEL

Bei Leizing befindet sich in der Nähe der Ölbergkapelle eine alte Tanne, welche einen Doppelwipfel zeigt und deren einer der Zwiesel *) abgedorrt ist. Das Volk erzählt, der Teufel habe einmal einen Pfarrer samt dem Pferde da durchgezogen. Weil zu gleicher Zeit die Kirchenglocke zu Schöllnach zum Gebete läutete, ließ ihn der Teufel fallen.

Auch in Künzing erzählt man, daß der Teufel einmal einen Pfarrer mit seinem Pferde durch eine »Baumfurkel« gezogen habe und seither sei der eine der beiden Wipfel dürr.

*) Zwiesel = hier zweiwipfeliger Stamm.

Quelle: Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen