Die Siegesgöttin auf dem Brandenburger Tor
Als Kaiser Napoleon 1806 nach Berlin kam, gefiel ihm die Siegesgöttin
auf dem Brandenburger Tor so gut, dass er befahl, sie herunterzuholen
und nach Paris zu schaffen. Dort hatte man sie aber noch nicht einmal
ausgepackt, da kam Vater Blücher und nahm den Franzosen den Raub
wieder ab. Er brachte die Siegesgöttin nach Berlin zurück und
ließ sie wieder aufstellen, wo sie gestanden hatte. Eine weit verbreitete
Sage meldet nun, früher hätte der Wagen so gestanden, dass die
Siegesgöttin der Stadt Berlin den Rücken zuwandte. Weil das
aber ein schlechtes Zeichen gewesen sei, habe der alte Blücher das
Kunstwerk so aufstellen lassen, dass die Siegesgöttin in die Stadt
hineinschaut.
Quelle: Siegfried Armin Neumann, Berlin, Sagen und Geschichten, Schwerin 2004, S. 73.