DIRK DRÖGE UND GRETJE SCHRÖDER
Dirk Dröge, aus Neuenkirchen gebürtig, wurde am 23. Febr. 1600 mit dem Rade gerichtet, dann auf dasselbe gelegt, und ein Galgen darüber hergebaut. Er hatte viele Diebstähle begangen an Kleidern, Flachs, Ochsen und Schweinen. Außerdem hatte er vor drei Jahren einen bezechten Landsknecht in einem Hohlwege mit einem Kluven- oder Spring-Stock erschlagen, aber nichts bei ihm gefunden. Auch hatte er Marten Oltmanns Haus zu Neuenkirchen angesteckt, wodurch drei Häuser in Feuer aufgingen. Bei dieser That war ihm Gretje Schröder behülflich gewesen, welche das Feuer herbeigetragen hatte. Mit dieser Gretje war überhaupt nicht gut spaßen; denn als des Vogt's zu Stotel, Frerich Müllers Sohn im Verein mit zwei Fußknechten ihr einiges Tuch abgenommen, auch ihren Vater gezwungen hatte, ihnen 2 ½ xx zu geben, sandte sie und Dröge des Nachts einen Fehdebrief nach Stotel. Die Stoteler verglichen sich mit den Beiden und schickten ihnen 8 xx, worüber sie einen förmlichen Empfangsschein ausstellten. Solcher Uebelthat halber wurde also Dirk gerädert und Gretje denselben Tag am Galgenberge enthauptet. Ihr Körper wurde unterm Galgen begraben.
Quelle: Friedrich Wagenfeld, Bremen's Volkssagen,
Bremen 1845, Erster Band, Nr. 23