Burgen in Hamburg
Als Karl der Große sich den germanischen
Norden unterwarf, suchte er festen Fuß an der Unterelbe zu fassen
und ersah sich die Niederung des nachmaligen Hamburger Berges als den
geeignetesten Punkt aus. Er legte Befestigungen (Burgen) an, welches Beispiel
bald allgemeine Nachahmung fand. Wo Hamburg jetzt steht, haben im Mittelalter
einmal zu gleicher Zeit drei Burgen gestanden.
1.
Die Wiedenburg
(zwischen dem Grimm und der Gröninger-straße), welche ihren
Namen von den vielen umstehenden Weiden hatte und vom Erzbischof Alebrand
zum Schütze der Stadt erbaut worden war.
2.
Der Heidenwall
wurde vom Sachsenherzog Bernhard II. an derselben Stelle erbaut, wo Karl
der Große zuerst mit seiner Hamma-burg" (Oben Borgfelde)
den Kämpfen der Völker trotzte, später den Grund der Stadt
legte; hier hatte ehemals ein heidnisches Götzenbild gestanden, daher
der Name.
3.
Die "Neue Burg"
(jetziger Platz der Nikolaikirche) wurde später von Herzog Ordulf
an einem Arm der Elbe errichtet, vermutlich dem nachmaligen Kehrwieder,
welcher mit der Alster im Zusammenhang gestanden haben soll.
Quelle: Frahm, Ludwig, Norddeutsche Sagen von Schleswig-Holstein bis zum Harz. Altona/Leipzig 1890. S. 73 f.