DIE PEST ÜBERFÄLLT EINEN ARBEITER
Ein Arbeiter ging auf dem Fußsteig am Ufer der Oder, als über die Wiese hin die Pest wie ein langer, schmaler Nebelstreif auf ihn zugeflogen kam und sich ihm auf die Schultern legte. In seiner Angst wußte er sich keinen besseren Rat, als in das Wasser zu springen. Und das half auch, die Pest scheute vor dem kalten Bade zurück und verließ den Mann, hat ihm aber in ihrer Wut ein großes Stück Erdreich nachgestürzt, so daß er mit genauer Not dem Tode entrann.
Mündlich aus Züllchow, Kreis Randow.
Quelle: Volkssagen aus Pommern und Rügen, Ulrich Jahn, Berlin 1889, Nr. 48