183. Der Teufelsstein bei Polchow.
Unweit Polchow im Amte Stettin liegt ein großer Felsblock, den
die Leute den Teufelsstein nennen. Von demselben erzählt man sich
mehrere Sagen.
Es soll nämlich am Johannistage der Teufel seinen Mittagsschlaf darauf
halten. Der Stein wird dann so weich, wie frischer Käse; denn man
sieht ganz deutlich Kopf, Schulter, Arm, Leib und Fuß des Teufels
von der einen Seite darin abgedrückt. Wenn der Teufel ausgeschlafen
hat, so geht er in das angrenzende Bruch, welches davon der Teufelsbruch
heißt.
Neben dem Teufelssteine liegen noch sieben andere kleinere Steine, die
Siebenbrüdersteine genannt. Es sollen nämlich in Vorzeiten in
dieser Gegend sieben Brüder regiert haben, die haben auf dem großen
Steine dem Teufel geopfert, und auf diese kleinen Steine während
des Opfers sich niedergesetzt. Dicht dabei fließt ein Bach, welcher
der Siebenbrüderbach genannt wird.
Acten der Pomm. Gesellschaft für Geschichte.
Die Volkssagen von Pommern und Rügen, J. D. H. Temme, Berlin 1840, Nr. 183