Die Kölner Wallfahrt nach Walldürn
Als vor Zeiten in Köln die Pest herrschte, gelobte die Einwohnerschaft, zu Abwendung der Seuche, eine jährliche Wallfahrt nach Walldürn, aus deren Pilgern Gott stets sich einen zum Opfer wählen und ihm das Leben nehmen möge. Auf dieses Gelübde hörte die Pest sogleich auf. Seitdem wallt alle Jahre eine Schaar Kölner nach Walldürn, welche sich sämmtlich vorher zum Tode bereiten, und jedesmal stirbt unterwegs eines von ihnen, dessen Leichnam sie auf dem Wagen, den sie darum bei sich haben, mit nach Hause bringen.
Quelle: Baader, Bernhard: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe 1851, Nr. 380