11. Rübezahl spielet einen Fischtanz.

Erst angezogener Sattlersgeselle sagte mir auch, daß er auf dem wohlbekannten Gebürge gewesen und droben Lustes halben spazieren gegangen, da er in dem schwarzen Teiche soll mit großer Bestürzung gesehen haben, wie bald ein ungeheurer Hecht, bald ein großer Karpe, bald eine mächtige Forelle, bald ein dicker Weißfisch ec. aus dem Wasser in die Höhe gesprungen und kunterbunte Tänze gemachet habe. Alle Arten Fische aber waren ihm fürgekommen, wie sie ganz güldene Schuppen gehabt hätten und silberne Floßfedern. Nach dem verrichteten Wassertanze da hätte er wahrgenommen, daß der ganze Teich obenwärts voll lauter Fische gestanden; welche untereinander gekribbelt und gewibbelt hätten, daß ihme die Haut bald drüber geschauret und er auch schnelle von solchen Spektakel weggelaufen.

Quelle: Bekannte und unbekannte Historien von Rübezahl, Johannes Praetorius, 1920, S. 12f
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