17. Rübezahl läßt seinen Garten nicht berauben.
Einsmalens kommen vier Walloner ["Venediger"] zu dem Krebse, welcher unter dem Gebürge wohnet, bitten ihn, er wolle mit ihnen in das Gebürge gehen, sie wollten ihm seinen Willen darumb machen. Er fragt sie, was sie in dem Gebürge suchen wollten. Sie sagten, Wurzeln und Edelgesteine wollten sie suchen, unter andern auch die rechte Springwurzel. Hat der Krebs zu ihnen gesagt und sie treulich gewarnet, sie möchten suchen, was sie wollten, aber die Springwurzel sollten sie mit Frieden lassen; denn der Herr des Gebürges solche vor sich hätte, er gebe sie auch keinem nicht, als wem er wollte. Sie antworteten, deswegen wärm sie eine weite Reise gezogen, sie wollten es wagen auf ihr Verantworten und Gefahr. Er warnet sie noch einmal treulich, wollen aber nicht folgen; sondern einer unter ihnen nimmt die Hacke, und als er den ersten Hau tut, so fället er stracks darnieder, ist kohlschwarz und ist des gähenden Todes. Die andern drei erschrecken und glauben dem Krebse, der sie gewarnet, gehen mit ihme und suchen andere Edelgesteine und begraben ihren guten Gefährten.
Quelle: Bekannte und unbekannte Historien von Rübezahl, Johannes Praetorius, 1920, S. 17f
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