Die Sage von der Rosstrappe
Eine Sage aus dem Harz berichtet von der Königstochter Brunhild
mit ihrem Geliebten Selmar. Brunhild sollte den Riesen Bodo heiraten.
Doch sie floh mit ihrem Geliebten auf einem weißen Pferd vor ihrer
Hochzeit mit Bodo.
Aber der Riese Bodo erkannte die Flucht der beiden und folgte ihnen. Die
Verfolgungsjagd ging durch die Harzwälder und Berge und endete am
Abgrund der tiefen Schlucht. Bodo kam den beiden Ausreißern bedenklich
nahe und hatte sie fast erreicht. Da sie am Abgrund standen, glaubte er,
seine Braut gleich zu haben.
In ihrer Angst vor Bodos Wut setzte Brunhild zum Sprung an. Wie von Flügel
getragen erreichte sie mit ihrem Geliebten die andere Seite der Schlucht.
Als sie dort ankamen, war der Aufsprung so stark, dass sich ein Huf des
Pferdes in den Felsen eingrub. Der Abdruck ist heute noch zu sehen und
der Felsen heißt deshalb Rosstrappe.
Brunhilde aber verlor bei diesem gewaltigen Sprung ihre Krone, welche
in den reißenden Fluss fiel.
Der Riese Bodo folgte ihr, aber sein Pferd schaffte diesen gewaltigen
Sprung nicht und stürzte ab. Im Fallen verwandelte der Riese Bodo
sich in einen Hund, der von nun an verdammt ist, die kostbare Goldkrone
zu bewachen. Jeden Abend kann man das Grollen des Wachhundes hören.
Von nun an sollte der reißende Fluss den Namen von Bodo tragen,
aus dem dann Bode wurde.
Quelle: Email-Zusendung
von Christiane Fischer aus Mahlow bei Berlin, 7. Juni 2005