Der Teufel baut an der Marienkirche mit
Teufelchen © Berit Mrugalska
Teufelchen auf dem "Teufelsstein", Lübeck
Bronzeplastik von Ralf Goerler (1999)
Seine Hörner und die große Zehe sind bereits goldfarben
abgegriffen, ein Glücksbringer?
© Berit Mrugalska, 4. Januar 2005

 

Als man die Grundmauern der Marienkirche legte, glaubte der Teufel, dass man dabei sei, ein Weinhaus zu errichten. Das gefiel ihm, denn schon manche Seele hatte über einen solchen Ort den Weg zu ihm genommen. Er mischte sich deshalb unter die Arbeiter und half. Kein Wunder, dass der Bau staunenswert schnell in die Höhe wuchs. Doch musste der Teufel eines Tages erkennen, worauf es hinauslief mit dem Bau, und voller Wut schleppte er einen gewaltigen Felsbrocken herbei, die angefangene Kirche damit zu zertrümmern. Schon brauste er durch die Lüfte heran, da rief ihm ein kecker Geselle zu:

"Haltet ein Herr Teufel! Laßt stehn, was steht! Wir bauen euch dafür neben der Kirche ein Wirtshaus!"

Das schien dem Teufel geratener; er ließ den Stein hart vor der Mauer der Kirche fallen. Dort liegt er noch und zeigt deutlich die Eindrücke der Teufelskrallen, und gleich neben der Kirche wurde der Ratsweinkeller erbaut.

Stein mit den Spuren der Teufelskrallen © Berit Mrugalska
Der Stein mit den Spuren der Teufelskrallen, Domplatz Lübeck
© Berit Mrugalska, 4. Januar 2005

Quelle: Hinweistafel am Lübecker Dom, der Marienkriche