Das Kellermännlein
Im Jahr 1665 trug sich zu Lützen folgendes
zu: In einem Haus lief ein klein Männlein aus dem Keller hervor und
sprengte vor dem Haus Wasser aus einer Kelte oder goß sie aus. Lief
darauf wieder stillschweigende nach dem Keller, aber die Magd, die zugegen
war, fürchtete sich, fiel auf ihre Knie und betete einen Psalm. Da
fiel das Männlein zugleich mit ihr nieder, betete so lange als die
Magd. Bald darauf kam Feuersbrunst im Städtlein aus und wurden mehrere
neuerbaute Häuser in Asche gelegt, selbes Haus aber blieb unverletzt
übrig. Auch soll nach solchem Begebnis das Männchen noch einmal
erschienen sein und gesprengt haben, allein es erfolgte an selbigem Orte
nichts darauf.
Kommentar: Prätor.:
Weltbeschreibung, I, 172, 173 und nochmals 319, 320.
Quelle: Deutsche Sagen, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm
(Brüder Grimm), Kassel 1816/18, Nr. 40