Klopfer
Im Schloß zu Flügelau hauste ein guter
Geist, der den Mädchen alles zu Gefallen tat; sie durften nur sagen:
»Klopfer hol's!« so war's da. Er trug Briefe weg, wiegte die
Kinder und brach das Obst. Aber wie man einmal von ihm haben wollte, er
sollte sich sehen lassen, und nicht nachließ, bis er's tat, fuhr
er feurig durch den Rauchfang hinaus, und das ganze Schloß brannte
ab, das noch nicht wiederaufgebaut ist. Es ist kurze Zeit vor dem Schwedenkriege
geschehen.
Kommentar: Fränkische
Sage. Reizenstein, Leipz. 1778, I, 76
Quelle: Deutsche Sagen, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Brüder Grimm),
Kassel 1816/18, Nr. 76.