DAS SCHLOSS
Ein antrisches Loch, das im Ahrntal seinen Anfang nahm, mündete beim sagenhaften Schloss Purstein, hoch über dem Tauferer Boden. Dort lebten zwei reiche Schwestern, eine von ihnen war blind.
Burg Taufers
© Konrad
Steger
Kehlburg
© Dr.
Dietrich Feil, Herbst 1978
Einst kam der Ritter von der Kehlburg ins Schloss und hielt um die Hand
der sehenden Frau an. Diese willigte ein und um die Blinde loszuwerden,
bot man ihr ein Fass voller Goldstücke an. Die Blinde tastete über
die Goldmünzen im Fass, aber ihre Schwester und der Ritter hatten
sie betrogen. Das Holzfass stand umgekehrt da, die Goldmünzen bedeckten
nur den Boden des Behälters. Nach ein paar Tagen läuteten die
Glocken von der Tauferer Pfarrkirche her zur Hochzeit, und ein mächtiges
Gewitter entlud sich über dem Tauferer Boden. Plötzlich fuhr
ein Blitzschlag nieder und das Hochzeitspaar versank in der Erde, mit
ihm verschwand auch spurlos das Schloss.
(gesammelt und aufgeschrieben von Steger Konrad)
Quelle: Copyright © Konrad
Steger
nach mündlichen Erzählungen von AhrntalerInnen
Fink, Hans: Zur Sagenwelt des Ahrntales. In: Das Ahrntal. Heimatkundliche
Beiträge. Sonderdruck "Der Schlern" Nr. 7/8 1978, S. 89-
96.
Bei uns erzählt man... Geschichten aus dem Ahrntal. Broschüre
der Klasse 3E der MS St. Johann, 1989/90.