DIE PUPPE VON KÜIZNHITTN

Einige Bauern aus dem Ahrntal besitzen heute noch eine Alm im benachbarten Zillertal.

Die Senner von "Küiznhittn" waren einst weitum für ihre derben Späße bekannt und berüchtigt. Sie quälten das Vieh, verunreinigten die Speisen, tauften ihren Hund , und als ihnen schließlich nichts mehr einfiel mit dem sie die Leute hätten erschrecken können, schnitzten sie eine Holzpuppe, eine "Küize", setzten sie an den Tisch und strichen ihr immer wieder Mus und Gebackenes ein. Eines Tages sahen sie mit Entsetzen, wie die Puppe plötzlich zum Leben erwachte, nach dem Mus schnappte und dann immer mehr aß und aß. Aus der Puppe erwuchs ein riesiges Ungeheuer, das erst wieder verschwand, nachdem die Senner zu Kreuze krochen und feierlich gelobt hatten, in Zukunft ordentlich und gottesfürchtig zu leben.
(gesammelt und aufgeschrieben von Steger Konrad)


Quelle: Copyright © Konrad Steger
nach mündlichen Erzählungen von AhrntalerInnen