Das Pflerscher Bergwerk
Nach einer Aufzeichnung von 1600 sei der Grubenbau in Pflersch schon um 1200 betrieben worden: Durch den Gletscherschwund der letzten Zeiten sei der Ferner oberhalb des Grünen Sees um 125 m zurückgegangen. Es kamen da alte Knappenlöcher zum Vorschein. Flurbezeichnungen wie Schatzgruben und Knappentanzplatz wie auch die Sage von einem silbernen Kegelspiel am Tribulaun erinnern lebhaft an einen einst betriebenen Bergbau.
Die ältesten Knappenhöfe in Pflersch sollen die Güter Steiner, Thunler und Knappen (nun Walten Friedl genannt) im Hintertal sein, von denen der Steiner mit zweieinhalb Stunden den weitesten Weg zur Kirche in Gossensaß zurückzulegen hatte. Der Steiner soll stets einen weißen Mantel getragen haben und es sei mit dem Erstenläuten in Gossensaß so lang gewartet worden, bis man vom Kirchturm aus den Steiner durch die Wiesen daherkommen sah. Von Venedigermännlein sind in Pflersch nur ganz vage Erinnerungen wach, es war ihnen angeblich zu kalt und die Gruben mögen zu wenig ertragreich gewesen sein. Auch hieß es, man wollte die welschen Kerle im Tal nicht gut leiden.
Quelle: Hans Fink, Das Venedigermandl, Eine alpenländische Gestalt. Alpenländische Bergwerksgeschichten. Brixen 1997. S. 42.