Rötalm im Ahrntal
Das Venediger-Mandl ist allemal gekommen, Gold zu graben, das hat allmal Gold gewaschen in der Rötalm. Das war ein richtiger Mensch. Der hat gesagt, er kommt von Venedig. Und wie er das letzte Mal da gewesen ist im 19. Jahrhundert, da ist er in eine Hütte von armen Leuten und hat gesagt, sie sollen mitkommen, er zeigt, wo Gold zu waschen ist, er hat jetzt genug, er braucht nimmer mehr. Die armen Leute haben Lemperauer geheißen, das Häusl steht schon noch. Die Leute aber haben sich gefürchtet vor dem Mandl und haben sich nicht getraut mitzugehen. Aber Tatsache ist, daß in der Rötalm ganz kleine goldhaltige Steine gefunden worden sind.
= ZA 170638, aufgez. v. Dr. Mai in Prettau, Bez. Bruneck,
am 22. Jan. 1941, Erz.: Ida Weger geb. Steeger - Heilfurth Nr. 1124 S.
921.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus,
An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 56, S.
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