Tesselberg bei Bruneck
Auf dem Tesselberg bei Bruneck bestand vor alters ein Bergwerk, das sich noch urkundlich nachweisen läßt. Wie fast überall dort, wo sich ein Bergwerk befand, so geht auch hier die Sage von den Bergmännlein. Der Tesselberg, so erzählen die Leute, stehe mit dem Untersberg bei Salzburg durch einen unterirdischen Gang in Verbindung. Da sahen nun die Tesselberger dann und wann die Untersberger Männlein durch die Felsenlöcher aus- und einschlüpfen. Auch der alte Kaiser Rotbart wird, wenn er sich einmal erhebt, mit seinem Heer durch das Tauferer Tal herausrücken gegen die Wälschen. Auf diesem Zuge wird er nicht oben über die Pu-sterer Tauern herüberziehen, sondern die Untersberger Männlein werden ihm einen kürzeren Weg durch den unterirdischen Gang zeigen, der unten hindurchleitet.
= Heyl/Tirol 1897 Nr. 114 S. 645 f. (Gewährsperson:
Witwe Unterweger, Bruneck); vgl. Bechstein/Österreich 1840 Nr. 4
S. 73 f. - Heilfurth J 3 Be 18 S. 731.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus,
An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 38, S.
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