Villanderer Alpe
Bergwerk in Villanders (Thinetal)
Vermauerung von taubem Gestein in einem im Dezember 2004 wiederentdeckten
Stollen, der 500 Jahre
nach seiner Auflassung aussieht, als wäre er erst gestern verlassen
worden.
© Gasser
Franz, Dezember 2004
Zu oberst auf der Villalpe, "auf dem Toten" genannt, befand sich vor beiläufig siebenzig Jahren ein Bergwerk. Es soll sehr reichhaltig gewesen sein und wurde nur wegen des reichen Bergsegens im Pfunderer Berg bei Villanders und des unbequemen Wohnens auf dem Toten aufgelassen. In der Nähe davon sind die Seeköfel, und unter dem Toten liegen drei kleine Seen. Am obern See, der an den Seeköfeln anliegt, soll ein Schatz sein, und im See und an den Kofeln hört man oft Gerumpel und Getöse. Eine Sennerin suchte dort einmal Disteln, um sie für das Vieh zu klauben, und fand an einer Stelle wunderschöne Rosen. Sie nahm sich nicht Zeit, diese zu pflücken und wollte sie am Samstag holen. Als sie am Samstag an Ort und Stelle kam, fand sie weder Rosen noch Rosenstauden mehr.
= Zingerle/Tirol 1891 Nr. 605 S. 341 (aus Villanders)
- Heilfurth L 5 Be 9 S. 899.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus,
An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 34, S.
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