Weißenbach im Ahrntal
Weißenbach
im Ahrntal ist voller Schätze; man müßte sie nur zu heben
verstehen! Wenn die Weißenbacher Hütbuben den Kühen Steine
nachwerfen, ist der Stein oft weit mehr wert als die Kuh. Eine Goldader
zieht sich von der Mitterbacher Alm bis zur Alm Trattenbach. Auf einer
Wiese in der Weißenbacher Alm ist ein Schatzloch. Da war es, daß
die Hütbuben einmal den Schatz herausgraben wollten. Als sie schon
auf eine Platte stießen, unter welcher der Schatz liegen mußte,
schrie es von weitem: "Die Kühe walgen ab! Die Kühe walgen
ab!" Die Hirten, die das glaubten, liefen entsetzt auf die Weide
hinüber zu den Kühen, sahen aber zu ihrem Staunen, daß
diese alle unversehrt weideten. Keine einzige war abgekugelt. Wie sie
nun wieder zum Schatz zurückkehrten, fanden sie keine Platte und
kein Loch mehr vor.
nach Heyl/Tirol 1897 Nr. 107 S. 641 f. (Gewährsperson:
Hochw. Peter Feldner) - Heilfurth Nr. 114 Be 1 S. 965.
Aus: Gerhard Heilfurth, Südtiroler Sagen aus der Welt des Bergbaus,
An der Etsch und im Gebirge, 25. Bändchen, Brixen 1968, Nr. 78, S.
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