DER HEILIGE ANTONIUS ALS WEINPATRON
Beim Oberpuefler im Lajener Ried waren mitten im Sommer die Weinfässer schon alle leer. Die Hitze und der Durst waren groß. Und die neue Ernte stand noch ferne.
Als der Bauer eines Tages wieder ganz betrübt in den Keller ging,
sah er zu seinem Erstaunen den heiligen Antonius ganz fröhlich auf
einem der leeren Fässer sitzen. Der Oberpuefler faßte sich
ein Herz und bat den Heiligen recht demütig, ob er ihm nicht helfen
könnte. Da segnete St. Antonius den Keller, und alle Fässer
waren voll guten Weines. Ein Antoniusumgang in Ried erinnert neben einer
Urbansprozession an jene hilfreiche Tat des Heiligen.
Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 297