Das Muttergottesbild
Vor Zeiten, als das Pfitscher Tal noch schwach besiedelt war, gab es im Hintertal, im heutigen St. Jakob eine alte Kirche. Die Seelsorgsbetreuung erfolgte durch einen Priester aus Kematen.
Die Sage weiß von einem Gnadenbild in der alten Kirche zu berichten, zu welchem viele Leute gepilgert kamen. Der aufblühende Wallfahrtsort brachte dem Kemater Geistlichen allerlei unliebsame Mehrarbeit, die sich besonders im Winter sehr schwer bewältigen ließ.
Deshalb entfernte der Priester das Gnadenbild und versteckte es irgendwo. Man sagt, es wäre nur 3 Schritte von der Kirchtüre vergraben und ein zukünftiger Steindltagwerker wäre ausersehen es zu finden.
Dann wird St. Jakob wieder aufblühen und schließlich zu einem
der besuchtesten Wallfahrtsorte des ganzen Landes werden. Der Zustrom
der Gläubigen wird so stark anschwellen, daß die Eisenbrücke
an der Wöhr bald durchgetreten sein wird.
Quelle: Fink, Hans, Eisacktaler Sagen, Bräuche und Ausdrücke. Schlern-Schrift Nr. 164, Innsbruck 1957, S. 39